„Auf der Suche nach den fetten Firmen, die jeden Tag ihr Geld auf dem Rücken der Gefangenen machen, bin ich durch die kleinen Strassen geschlendert…“
Die Melodie dieses populären Liedes habe ich auf dem Rückweg meines Spaziergangs vor mich hergesumt, glücklich über die begangene Sabotage bei ein paar Rädchen der Einsperrung. Eine Unzahl an Unternehmen finanzieren, entwerfen und bauen die Strukturen der Repression, seien es die Justizvollzugsanstalten, die Abschiebeknäste oder auch die neuen Räumlichkeiten des Innenministeriums.
Am frühen Morgen des 22. Februars blieben einige Firmenfahrzeuge immobil, nachdem ihre Pneus zerstochen wurden.
Unter ihnen:
– Zwei Fahrzeuge von Engie: GEPSA, Tochtergesellschaft von Cofely GDF-Suez, heute Engie, bereichert sich an der Inhaftierung von tausenden Personen, mit oder ohne Papiere, in Frankreich wie in Italien. Sie verwaltet dutzende Gefängnisse und Internierungslager, kümmert sich insbesondere um die Logistik des Gewahrsams: allgemeiner Unterhalt und Handhabung der elektrischen, hydraulischen und thermischen Systeme, Reinigung der Gebäude, Aussenanlagen und der Wäsche, Informatik, Essen, Transport der Gefangenen…
– Ein Fahrzeug von Vinci construction: dieses Bauunternehmen beschränkt sich nicht nur darauf, die Welt zugunsten des reibungslosen Funktionierens des Kapitals zuzubetonieren, es baut auch unzählige Gefängnisse und Internierungslager.
– Ein Fahrzeug von La Poste: sei es für ihre Kollaboration bei den Abschiebungen von Menschen ohne Papiere oder für ihre neuen Dienste für die Gemeinden, um kleine Delikte und Sachbeschädigungen zu identifizieren (Tags, Beschädigung an städtischem Mobiliar…). Über ihre Smartphones direkt mit der Stadtpolizei und den Ämtern verbunden, sind die Briefträger*innen in der Lage, solche „Vergehen und Unhöflichkeiten“ festzustellen und zu denunzieren. Hinter dem Willen, aus der Stadt einen immer sterileren Ort zu machen, ist dies auch ein Mittel, Denunziationen immer akzeptabler und aus jeder Person einen potentiellen Bullen zu machen. Einmal mehr sind die Smartphones nicht nur ein simples Objekt der Abstumpfung, sondern offensichtlich ein neues Mittel zur Kontrolle, sei es in den Demos oder im Sozial- und Liebesleben (Geolokalisierung, soziale Medien). In den letzten Jahren hat La Poste ebenfalls den Bau von neuen Büros des Innenministeriums im Nordosten von Paris finanziert.
Alleine, in den kalten und verlassenen Strassen, die Klinge unter der Jacke und die Wut im Bauch, der Knastkoloss wird ganz anfällig…
[Übersetzung: Aus dem Herzen der Festung]