Ein Flyer geschrieben von Anarchist*innen von Seine-Saint-Denis über die solidarische Bewegung mit Théo, und übrigens auch über die Polizei…
Am Donnerstag, dem 2. Februar haben vier Polizisten in Aulnay-sous-Bois in der Stadt der 3.000 Théo angegriffen, beleidigt, verprügelt, vergewaltigt, gefoltert und terrorisiert. Nach einer angeblichen Personenkotrolle befindet er sich schwer verletzt in einem Krankenhaus.
Was Théo durch diese Polizisten erleiden musste, ist absolut abscheulich und empörend.
Und es erinnert uns daran, dass viele von uns in unterschiedlichen Ausmassen durch die Polizei angegriffen, niedergeschagen, erniedrigt, verstümmelt/verletzt wurden, oder sogar Angehörige haben, die von der Polizei ermordet wurden.
Es erinnert uns auch daran, dass eine Vergewaltigung oft mit Scham- und Schuldgefühlen verbunden ist. Aber es ist keine Schuld, eine Vergewaltigung erlebt zu haben. Die Schuld hat der Vergewaltiger.
Die Schuld hat der Angreifer, der Folterer, der Mörder.
Wer Polizist*in ist, hat Schuld.
Denn die Missbräuche, die «Ausrutscher», die Übergriffe der Polizei sind integralen Bestandteile des Funktionieren der Instituion Polizei.
Wir alle haben Gründe, die Polizei zu hassen.
Die einzige Sache, die die Polizei beschützt, ist die etablierte Ordnung. Weil die Polizei eine Institution ist, die geschaffen wurde, um den Staat zu schützen, steht sie immer im Dienst der Macht. Genau dafür wurde sie gemacht.
Es gibt sicher Polizist*innen, die schlimmer als andere sind. Aber egal was ihre eigenen Meinungen sind, egal wie ihre Empathiefähigkeit ist, die Polizist*innen sind immer im Dienst der Klassengesellschaft, die von Kapitalist*innen und Politker*innen regiert wird. Einer rassistischen, sexistischen, homophoben Gesellschaft.
Also verweigern wir mit dem sozialen Kampf, der Selbstorganisation, der individuellen und kollektiven Revolte, uns dem Staat und seiner Polizei zu unterwerfen. Angesichts von Sicherheitsdiskursen und dem vermehrten Rückgriff auf Identitäten, die darauf abzielen, uns gegeneinander auszuspielen, suchen wir nach Kompliz*innenschaften und Mitteln der gegenseitigen Hilfe, um diese Kategorien aufzubrechen, in die wir gesteckt werden. Was auch immer unsere soziale Situation, unsere Herkunft, unser Geschlecht, unsere Hautfarbe, unser Alter, unser Viertel ist, senken wir nicht den Blick vor dem Terror der Polizei.
Bullen, raus aus unseren Vierteln, raus aus unseren Städten, raus aus unseren Leben!
[Übersetzung: Linksunten indymedia]
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